Es hatten sich bereits einige
Impulse während der Bethanien-Tage 2019
ergeben. Was noch fehlte, war ein alltagstaugliches Online-Angebot. Die Ideen dazu wurden konkret, als die Freunde von Bethanien „Altes und Neues aus der Vorratskammer“ hervorholten.
Altes aus der Vorratskammer: der Priesterdonnerstag
Hardcore-Katholiken dürfen die folgenden Zeilen getrost überspringen. Für alle anderen interessierten Leser nähern wir uns der Tradition der Priesterdonnerstage auf zwei Wegen.
Der erste Weg führt über die Heiligung der Wochentage.
In seiner Rede auf dem Areopag bekennt Paulus:
„In ihm (d. h. in Gott) leben wir, bewegen wir uns und sind wir.“ In jedem Augenblick existieren wir also in der Gegenwart Gottes. Diese Wirklichkeit kann konkret erfahren werden, indem man die einzelnen Tage der Woche einer bestimmten Person oder einem bestimmten Geheimnis der Heilsgeschichte weiht.
1. Tag der WocheFirst things first! Die Woche beginnt für einen Christen mit Gott. Der Sonntag ist also der Tag des Herrn: der Tag der Anbetung Gottes und der gemeinschaftlichen Feier (der Heiligen Messe).
2. Tag der WocheAm Montag beginnt die Arbeitswoche. Weil alles Tun und Lassen eines Christen im Namen Jesu erfolgen soll, ist dieser Tag dem Namen Jesu geweiht.
3. Tag der WocheFür den Alltag erbitten Christen den Schutz und Beistand des Himmels. Der Dienstag ist deshalb den Boten des Himmels, den Engeln und Schutzengeln, geweiht.
4. Tag der WocheIn der Mitte der Woche fühlen sich Christen einem Heiligen besonders verbunden, der als verläßlicher Arbeiter gewissenhaft und unaufdringlich seinen Dienst im Alltag verrichtet hat. Der Mittwoch ist dem Heiligen Josef geweiht, der auf Erden an der Seite Jesu und seiner Mutter Maria gelebt und Tag um Tag für sie gesorgt hat.
5. Tag der WocheAm Vorabend eines Passahfestes (an einem Donnerstag des heutigen Kalenders) feierte Jesus das Letzte Abendmahl mit seinen Aposteln. Der Donnerstag jeder Woche ist deshalb der Einsetzung der Eucharistie geweiht.
Der Priester feiert die Eucharistie „in persona Christi“. Es ist also passend, an einem Donnerstag besonders für Priester und Priesterberufungen zu beten. Das geschieht am ersten Donnerstag im Monat, der deshalb Priesterdonnerstag heißt.
6. Tag der WocheAm Rüsttag eines Passahfestes (an einem Freitag des heutigen Kalenders) litt und starb Jesus in Jerusalem. Jeder Freitag ist somit für Christen ein „kleiner Karfreitag“. Durch ein persönliches Opfer (Verzicht auf Fleisch, Medien, u. ä.), durch Werke der Nächstenliebe und durch Gebet wird der Freitag in besonderer Weise dem Leiden und Sterben Jesu geweiht.
Das Herz Jesu steht als Sinnbild für die Hingabe der Unendlichen Liebe an alle Menschen durch den Tod am Kreuz. Die Tradition des Herz-Jesu-Freitags (am ersten Freitag im Monat) greift dieses Sinnbild in besonderer Weise auf.
7. Tag der WocheDer Samstag, der Sabbat der Juden, ist jener Tochter des Volkes Israel geweiht, die den Messias geboren hat: Maria. Maria, die Mutter Jesu, ist auch die Mutter der Kirche. Christen stellen sich unter ihren Schutz.
In besonderer Weise beten sie am ersten Samstag jeden Monats, dem Herz-Mariä-Samstag, um den Beistand Mariens in den Bedrängnissen des Lebens und der Zeit.
Der zweite Weg zum Verständnis der Priesterdonnerstage führt über das monatliche Triduum.Aus der Heiligung der Wochentage hat sich im Laufe der Zeit die Tradition eines monatlichen Triduums (d. h. drei Tage) entwickelt:
- Priesterdonnerstag (erster Donnerstag im Monat)
- Herz-Jesu-Freitag (erster Freitag im Monat)
- Herz-Mariä-Samstag (erster Samstag im Monat)Der Priesterdonnerstag eröffnet das monatliche Triduum. Mit seinem zentralen Anliegen, dem Gebet für Priester und Priesterberufungen, entspricht er genau dem besonderen Auftrag, den Claret de la Touche für das Werk der Unendlichen Liebe empfangen hat. Was könnte also passender sein für die Freunde von Bethanien, als an die Tradition der Priesterdonnerstage anzuknüpfen?
Um diese Tradition in ein alltagstaugliches Online-Angebot einzubringen, fehlt jetzt nur noch
das Neue aus der Vorratskammer…
Fortsetzung folgt!