Am 1. Advent 2019 soll der Marsch auf dem Synodalen Weg beginnen. In seinem Brief an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland (mit Datum vom Fest Peter und Paul 2019) betont Papst Franziskus:
„Die Gemeinschaft mit dem heiligen und treuen Volk Gottes, dem Träger der Salbung, hält die Hoffnung und die Gewissheit am Leben, dass der Herr an unserer Seite wandelt und dass er es ist, der unsere Schritte stützt. Ein gesundes gemeinsames Auf-dem-Weg-Sein muss diese Überzeugung durchscheinen lassen in der Suche nach Mechanismen, durch die alle Stimmen, insbesondere die der Einfachen und Kleinen,
Raum und Gehör finden.“Dem Wunsch des Papstes möchte das
Forum „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche“
mit folgenden Eckpunkten für das Verfahrensstatut des Synodalen Weges entsprechen:
Zitat
- Gleichberechtigung der Mitglieder des Volkes Gottes im Rahmen einer synodalen Versammlung,
- deliberative Beratungsformen und entsprechende institutionelle Arbeitsweisen, die die ganze im Volk Gottes vorhandene Kompetenz nutzen,
- plurale Beratungsformen, die von einer Kultur des offenen und kritischen Worts geprägt sind,
- keine exklusiven Entscheidungskompetenzen in Form von Vetorechten für die Bischöfe bei der Abstimmung der Ergebnisse.
Zitatende (Stand: 10.9.2019)
Hoppla
– diese päpstlichen und synodalen Vorgaben machen Claret de la Touche geradewegs zu einer exemplarischen „Einfachen und Kleinen“ und zu einer exzellenten Gesprächspartnerin bei „deliberativen und pluralen Beratungsformen“!
Einfachheit – darin ist Claret de la Touche eine Expertin. Voilà…„Die Einfachheit, die Gott so sehr gefällt, besteht darin, daß man in allem nur ihn im Auge hat… Dazu braucht es eine große Wachsamkeit. Man muß treu und konsequent seine Pflicht tun aus Liebe; man muß darum viel Mut aufbringen und keine Furcht haben vor den Urteilen der Menschen.“Kleinheit (und Armut) erfährt Claret de la Touche am eigenen Leib auf vielerlei Arten:
- als Verbannte ist sie in der Fremde angewiesen auf die Aufnahme und Unterstützung von Wohltätern
- in der Notunterkunft sind sie und die Mitschwestern existentiell bedroht durch verunreinigtes Trinkwasser
- im neugründeten Ordenshaus herrscht drückende finanzielle Armut
Für deliberative
(beratende, aber nicht abstimmungsberechtigte)
und plurale
(vielgestaltige)
Beratungsformen
bietet sich Claret de la Touche zudem in origineller Weise an: was könnte deliberativer und pluraler sein als der
Beitrag einer „ehrwürdigen Dienerin Gottes“
aus der ecclesia triumphans!
Der besondere Auftrag von Claret de la Touche im Dienste der Unendlichen Liebe lautet: Erneuerung der Welt durch die Liebe – durch Vermittlung des Priestertums.
In ihren Schriften
(
Büchlein von der Unendlichen Liebe; Herz Jesu und Priestertum) hat sie ihre Einblicke in die Wesensunterschiede zwischen Tauf-Priestertum und Weihe-Priestertum niedergelegt. Diese Expertise wirkt wie ein Empfehlungsschreiben für das
Forum „Priesterliche Lebensform“
des Synodalen Weges.
Legen wir Claret de la Touche also versuchsweise die erste Frage aus der Themen- und Fragensammlung dieses Forums (Stand: 10.9.2019) in Form eines „Interviews“ vor.
Forum:„Was bedeutet es, als Kirche heute in einer zunehmend säkularen Gesellschaft, in der wir Christen jetzt schon in einer Minderheitssituation sind, zu leben und zu wirken?
Was heißt es, gemeinsam Kirche zu sein?“Claret de la Touche:„Jesus sagte: ´Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander`(Joh 13, 34).
Ist es nicht seltsam, daß er sich genötigt sah, durch ein förmliches Gebot uns zur Liebe zu verpflichten? Es ist doch so beglückend, die Schwestern und Brüder zu lieben! Das Menschenherz fühlt ein so unwiderstehliches Bedürfnis, sich anzuschließen, sich für andere einzusetzen und – was der Liebe ganz besonders eigen ist – sich zu schenken.
Der göttliche Meister hält es trotzdem nicht für überflüssig, sie noch ausdrücklich einzuschärfen und als ein stets neues Gebot sie zu fordern. Warum das? Doch wohl, weil er nur zu gut die so tief wurzelnde Selbstsucht kannte, welche die Sünde uns eingeimpft hat. Er weiß, wie viele der Liebe entgegengesetzte Leidenschaften in unserem kleinlichen Herzen wuchern. So sah er sich gezwungen, der so üppig wuchernden Selbstsucht immer wieder ein wirksames Heilmittel entgegenzusetzen: das Gebot der Liebe. Doch beachten wir es wohl, es ist nicht eine gewöhnliche Liebe, eine mittelmäßige Caritas, die er verlangt. Es ist nicht jene kaum genügende und alltägliche Liebe, die etwa darin besteht, unserem Nächsten nichts Böses zu wünschen und zu tun, ihm nur die allernotwendigsten Dienste anstandshalber zu leisten, nur eben die Beleidigungen zu verzeihen, die er uns vielleicht zugefügt hat. O nein, damit gibt er sich nicht zufrieden. Es muß eine ausnehmend tiefe Liebe sein, die zum Ausdruck kommt in einer durch und durch edlen Gesinnung, in wirklich herzlichen Umgangsformen, in selbstlosem Dienen. Es soll seine ganz lautere, selbstvergessene Liebe sein, die überall – wenn ich mich so ausdrücken darf – den Duft der Unendlichen Liebe verbreitet.“