Nach der „Arche-Szene“
hatten die Freunde von Bethanien einen Kontemplationsweg durch die Mahnschreiben an die Gemeinden der Apokalypse
des Johannes angeschlossen – und stießen dabei auf überraschende Fragen:
• Was würde es bedeuten, aus dem chronologischen Nacheinander in eine Erfahrung der „Gleichzeitigkeit“
einzusteigen?
• Die Arche der Sintflut war hinter dem Horizont verschwunden. Aber was, wenn das Petrus-Schifflein „gleichzeitig“ im Sturm auf dem See Genezareth – und in den aufgewühlten Meereswogen der Apokalypse hin- und hergeworfen würde?
• Was, wenn die Freunde von Bethanien „gleichzeitig“ mit Jesus in einem Boot sitzend die Stürme des Alltags bestehen – und als Gemeinschaft in der Erprobung auf seine Wiederkunft am Ende der Zeiten warten würden?
• Was, wenn der Neue Himmel und die Neue Erde in Jesus bereits nahegekommen – aber noch nicht endgültig vollendet wären?
Entsprach dieses Kontemplationserfahrung der „Gleichzeitigkeit“ nicht genau dem katholischen „sowohl – als auch“, dem „schon jetzt – noch nicht“
des Johannesbriefes?
Das war der entscheidende Impuls für die Freunde von Bethanien.
Trotz aller Stürme in Kirche und Welt können wir unseren täglichen Auftrag im Dienste der Unendlichen Liebe vertrauensvoll fortsetzen.
Wie beim Sturm auf dem See Genezareth ist die Unendliche Liebe immer nah (auch wenn sie zu schlafen scheint!). Wie in der Apokalypse hält die Unendliche Liebe das Geschick der Erde von Anfang bis Ende in Händen (auch wenn es immer „schlimmer“ zu werden scheint!).
Und was geschah weiter mit der „Arche“ der Benedikt-Option?
Bei den Bethanien-Tagen 2019 blieb sie hinter dem Horizont verschwunden – zumal unerwartet ein Brief aus Rom eintraf…